Amberg – Klösterl / Luftmuseum

Pablo de la Riestra / Kunstdruck

Gezeichnet von Pablo de la Riestra
Format: 21,0 x 29,7 cm (DIN A4)
Preis: 12,00 €

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Das auch als „Aichenforst“, „Engelsburg“ oder „Klösterl“ bekannte Gebäude besteht aus unterschiedlichen Baukörpern: Ergebnis mehrerer Zu- und Umbauten. Die Funktionen des Hauses wandelten sich von der Erbauungszeit bis heute mehrmals. Es handelt sich um das alte Schloss. Hier residierten die Pfalzgrafen, exakter gesagt ihre Frauen, bevor ab 1417 das Neuwerk gebaut wurde. Die Gebäude gehen im Kern auf das 14. Jh. zurück: Dachbalken datieren aus 1364 und 1390. 

Nach dem Auszug der Fürsten aus dem „Aichenforst“ trat im 15. Jh. ein häufiger Wechsel der Besitzer ein. So werden Bischof Konrad VII. von Regensburg, Vizedom Wilhelm von Hohenrechberg und Georg Kastner genannt. In der frühen Neuzeit setzte sich der häufige Besitzwechsel fort. 1839 zogen die Armen Schulschwestern in das Gebäude ein, aber zehn Jahre später wieder aus dem von der Vils her feuchten „Klösterl“ aus.         

Dominierend ist das zweigeschossige Treppengiebelhaus, das einen  ursprünglich nicht dazu gehörenden Vorbau aus dem 19. Jh. zeigt. Besonders wertvoll ist der Kapellentrakt parallel zur Vils. Hier steht der Altarerker aus gutem Mauerwerk mit seinen überschlanken, rechteckig gerahmten Fenstern. Er dürfte kurz vor 1400 entstanden sein und stellt - auch von innen - die architektonische Hauptattraktion des Hauses dar. Der Kapellenraum besteht aus drei Jochen, er öffnet sich nach Osten durch das polygonale Chörlein. Auffällig ist hier die fehlende Wölbung. An ihrer Stelle trägt die flache Decke ein freihängendes Rippenwerk etwa nach der Art der „Tonsur“ im Magdeburger Dom (vor 1330). Es ist hier zwar viel kleiner, aber dafür mit hängenden Maßwerkfriesen gestaltet.

Die 1990 erfolgte Renovierung des Hauses legte schöne Schulterbogen-Türrahmen aus der Gotik, Bohlenbalken- und barocke Stuckdecken frei. Nach dem Auszug und Umzug des archäologischen Museums in den zum Stadtmuseum umgebauten Baustadel wurde im „Klösterl“ im Juni 2006 das „Luftmuseum“ eröffnet, ein höchst originelles Projekt, das dem Hause Lebendigkeit zurückgegeben und aus Amberg einen „Luftkunstort“ gemacht hat.

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