Amberg – Kurfürstliches Wagenhaus

Pablo de la Riestra / Kunstdruck

Gezeichnet von Pablo de la Riestra
Format: 21,0 x 29,7 cm (DIN A4)
Preis: 12,00 €

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Das ehemalige Kurfürstliche Wagenhaus (Paulanerplatz 17) ist ein edler Bau der deutschen Spätrenaissance. Trotz des restaurierungsbedürftigen Zustands oder gerade deshalb spricht die Architektur - ein langer, eingeschossiger Baukörper mit steilen Giebeln - noch die mächtige Formensprache der Vergangenheit. Das etwas verformte Dachwerk hat ganze vier Böden und kreuzt sich mit zwei zweigeschossigen Zwerchhäusern. Alle Giebel krönen sich mit Obelisken. Sehr wichtig für die Wirkung des Gebäudes sind die alten Dachziegel und die zahlreichen Wengerlein, deren Form es bei der bevorstehenden Instandsetzung um jeden Preis zu erhalten gilt.

Von Baudetails abgesehen ist das Wagenhaus typologisch und ästhetisch ein Spross spätgotischer Speicherbauten. Auch hinter der Obeliskenform lassen sich als „Urvorbild“ unschwer gotische Fialen erkennen.

Die Bauinschrift nennt 1615 als Erbauungsjahr, das Datum ist von den Initialen SW begleitet. Die Frage, ob das Gebäude tatsächlich als Wagenhaus und nicht primär als Speicher errichtet wurde, ergibt sich aus der Überlegung, dass es als Wagenhaus ziemlich weit entfernt vom Schloss gestanden hätte und von dort nur über Umwege zu erreichen gewesen wäre. Die unbezweifelte Speicherfunktion des Riesendachs passt zu den fünf – alle in einer Luftlinie gereiht – Lagerhäusern Ambergs: Kastenbau/Schmalzkeller, Zehentstadel, städtisches Zeughaus, Getreidekasten und Wagenhaus.

Das auch als „Paulanerstadel“ bekannte Wagenhaus wurde zuletzt von einer Brauerei genutzt. Die Renovierung von 1960 hinterließ neben anderen Problemen an der Giebelfassade rechts ein unpassendes rechteckiges Portal.  

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