Amberg – Kurfürstliches Schloß / Landratsamt

Pablo de la Riestra / Kunstdruck

Gezeichnet von Pablo de la Riestra
Format: 21,0 x 29,7 cm (DIN A4)
Preis: 12,00 €

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Die „Vogelschau“ des ehemaligen Schlosses zeigt eine klammerförmige Anlage, die von der Vils durchflossen wird. Das linke, westliche Gebäude ist das jüngste (1903). Es wird von einem alten Turm der Toranlage zur Stadt begrenzt, dem „Fuchssteiner“. Der rosafarbene Hauptbau ist der Südflügel, der in der heutigen Form auf den Zustand von 1603 zurückgeht und vom Heidelberger Architekten Johann Schoch entworfen wurde. Das Schloss war durch einen Wassergraben von der Stadt getrennt. Nur der Schlossweiher der Stadtmauer im Süden hat sich erhalten, wenn auch als Trockengraben. Man bedenke, dass das Wasser ursprünglich bis ans Wingershofer Tor reichte. Gebäude wie das „Sommerhaus“, die sich im Hofgarten befanden, wurden abgerissen. Heute dient der ehemalige Schlosshof zum Teil als Park-, gelegentlich als Markt- oder Festplatz.

Als Überbrückung der Vils und Bestandteil der Stadtbefestigung fungiert die „Stadtbrille“ von 1588. Der Anschluss an das kurfürstliche Zeughaus erfolgt durch einen quadratischen Turm der Stadtmauer, der auf der Feldseite und seitlich als Zinnenkranz abschließt. Das U-förmige, sich jetzt durch einen Rosengarten zur Vils hin öffnende Zeughaus ist im Norden und Osten spätgotisch (spitzbogige Arkaden, zwei Treppengiebel). Der Südtrakt dagegen datiert erst um 1604 und wurde nach einem Plan von Johann Schoch gebaut. Der Stilwechsel ist an den Volutengiebeln, die auch die Zwerchhäuser des Dachs krönen, leicht ablesbar. Die südöstliche Ecke des Rosengartens wird von einem quadratischen Treppenturm mit interessanter Innenarchitektur besetzt. Auffällig am Zeughaus sind die gewaltige Mauerstärke und die dicklichen, niedrigen Strebepfeiler.

Das heute als Landratsamt des Landkreises Amberg-Sulzbach genutzte Schloss geht auf die Zeit um 1417/54/83 zurück, brannte 1557 teilweise ab und wurde ein Jahr später instand gesetzt und erweitert. Der erhaltene Südtrakt, der sich seit der letzten Restaurierung wieder rosafarben präsentiert, ist Ergebnis der Aufstockung und des Umbaus von 1602-03. Er wurde im 18. Jh. als Statthalterwohnung eingerichtet, während die übrigen Bauten 1768 abgerissen wurden. An der Hofseite findet sich ein oktogonales Treppentürmchen. (Sein Pyramidendach ist auf der Zeichnung zu sehen). Die Feldseite zeigt noch den niedrigen, in Gelb gefassten Torbau, den man im 18. Jh. unter Verlust des Oberteils zu einer Altane mit Balusterterrasse umgebaut hat. Ebenfalls verlorengegangen sind die zwei großen Zwerchhäuser auf dem Dach, die heute durch viel zu kleine Gauben ersetzt sind. Die Südostecke bildet ein Turmrumpf, der  bei dem Umbau in der Renaissance stehen geblieben war. Sein Dach verdeckt die linke untere Volute des Ostgiebels. Im stark umgebauten Inneren ist im Erdgeschoss die Halle mit dem ungewöhnlich wuchtigen Mittelpfeiler noch spätgotisch. Erwähnung verdient auch noch der Kapellenraum im ersten Obergeschoss.

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