Baukulturführer 83

Neuapostolische Kirche, München

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 24 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2014

ISBN: 978-3-943242-41-6

Preis: 3,00 €

Anzahl:

Die kürzlich fertiggestellte Kirche in München für die Neuapostolische Kirche (NAK) bringt das Ziel von Bauherr und Architekten zum Ausdruck, einen wertvollen Beitrag zur zeitgenössischen Architektur leisten zu wollen. Das im Herbst 2013 eingeweihte Gebäude Herbst 2013 eingeweiht wurde, zeigt deutlich, dass es den Architekten Lydia Haack und John Höpfner gelungen ist, ihr Entwurfsthema "Weg zum Licht" umzusetzen. Dabei verfolgten sie einen durchgängig hohen Ausbaustandard bei Putz, Bodenbelägen, Farbgestaltung und Möbeln.

Bei Tageslicht schimmert das Gebäude durch den weißen, mehrschichtigen Kalkputz, der mit kleinen Marmorsplittern gesprenkelt ist. Bis auf eine Lichtwolke aus 35 Solarrohren, die um das freistehende Metallkreuz verstreut sind, ist die Fassade komplett geschlossen. Die Röhren verbinden das Innere mit dem Äußeren; LEDs sorgen dafür, dass das Muster nachts hell erstrahlt.

Nach dem Verlassen des bewusst dunkel gehaltenen Flurs, der lediglich durch ein schmales Fensterband beleuchtet wird, biegt der Besucher um eine Ecke und betritt die helle Eingangshalle. Von hier aus werden drei Gemeinderäume erschlossen, die auf den nach Süden ausgerichteten Garten hinausgehen. Der Kirchenkomplex ist mit einer flexiblen Raumaufteilung versehen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wird ein großer Andrang erwartet, wie bei der Einweihung oder einem Konzert, können die drei Gemeinderäume mit dem Eingangsfoyer und dem Kirchenraum zu einem großen Saal mit 450 Plätzen verbunden werden.

Die zunehmende Höhe der Bauelemente, die helleren Bodenfliesen und das größere Tageslicht bereiten den Besucher allmählich auf das Erlebnis des Kirchenraums vor, der durch eine Tür in der Mitte der Rückwand erschlossen wird. Der Saal selbst ist bis auf die Lichtwolke um das schlichte Holzkreuz und die bündig in die Nordwand eingelassene Orgel völlig kahl. Durch die klaren Proportionen und den gut geplanten Einsatz von Licht ist die Atmosphäre im Kirchenraum anmutig, ja fast feierlich.


The recently completed church in Munich for the New Apostolic Church (NAC) expresses the client and architects’ objective of wanting to make a valuable contribution to contemporary architecture. The building, inaugurated in the
autumn of 2013, clearly shows that the architects Lydia Haack and John Höpfner were successful in implementing their design theme “path to light”. In doing so, they pursued a high standard of finishes throughout including the plastering, floor coverings, colour scheme and furniture.

In daylight, there is a shimmer to the building created by the white, multi-layered lime plaster speckled with small chips of marble. Other than a cloud of light consisting of 35 solar pipes scattered around the free-standing metal cross, the facade is fully closed. The tubes connect the inside with the outside; LEDs ensure that the pattern shines brightly at night.

After leaving the purposely dark corridor, which is merely illuminated by a narrow window strip, visitors turn a corner and enter the light entrance hall. Three community rooms looking out onto the south-facing garden are accessed from here. The church complex is provided with a flexible room layout to accommodate different needs. If a large turn-out is expected, as was experienced at the consecration or a concert, the three community rooms can be connected to the entrance foyer and church interior to form a large hall with seating for 450.

The increasing height of the constructional elements, the lighter floor tiles and the greater amount of daylight gradually prepare visitors for the experience of the church interior, which is accessed from a door in the middle of the rear wall. The hall itself is totally bare except for the cloud of light surrounding the simple wooden cross and the organ set flush into the north-facing wall. Due to the clear proportions and well planned use of light, the atmosphere in the church interior is graceful, in fact, almost solemn.


Bauzeit: Juni 2012 bis Oktober 2013
Architekten: Haack + Höpfner . Architekten und Stadtplaner BDA, München
Bauherr: Neuapostolische Kirche Süddeutschland, K.d.ö.R., Stuttgart
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

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