Baukulturführer 64

Studentisches Wohnhochhaus im Olympischen Dorf, München

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 32 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2012

ISBN: 978-3-943242-10-2

Preis: 3,50 €

Anzahl:

Radikal war Günther Eckerts Entwurf für das Ende der 1960er Jahre fertiggestellte Wohnheim auf dem Münchner Oberwiesenfeld: ein riesiger Wohnblock aus Betonfertigteilen, 801 Studentenwohnungen, die bis zu 55 Meter hoch sind. Ebenso radikal ist die Sanierung durch knerer und lang Architekten vierzig Jahre später: Sie haben dem Gebäude, das wie die anderen Bauten im Münchner Olympiadorf zu einer denkmalgeschützten Siedlung gehört, eine komplett neue Haut verpasst.

Das Studentenwohnheim besteht aus zwei durch eine Brandwand getrennten Blöcken mit insgesamt 15 Vollgeschossen und weiteren vier Ebenen in gestufter Anordnung darüber. Die große Flexibilität im Inneren ermöglichte es den Architekten, die 2009 mit der Sanierung des Gebäudes beauftragt wurden, die Grundrisse zu aktualisieren und dabei die ursprünglichen Merkmale zu erhalten. Ziel des Umbaus war nicht nur die Vergrößerung der einzelnen Einheiten. Die wichtigsten Aspekte, die die Arbeiten auslösten, waren der hohe Energiebedarf des ehemaligen Wohnblocks, der Zustand der ursprünglichen Haustechnik und die Notwendigkeit, die  Brandschutzeinrichtungen zu verbessern. Es dauerte nicht lange, bis man erkannte, dass das Gebäude einen neuen Außenanstrich benötigte. Diese Entscheidung eröffnete die Möglichkeit, die Fläche der zurückgesetzten Balkone in die Grundfläche der Wohnungen einzubeziehen und diese um drei Quadratmeter auf insgesamt achtzehn zu erhöhen.

Als Reminiszenz an die Typografie von Otl Aicher sind die einzelnen Ebenen mit großen Buchstaben auf olympia-blauem Grund hervorgehoben. Das neue Leitsystem, das von dem Grafikbüro Stauss Grillmeier entwickelt wurde, und der Innenausbau sind ebenfalls in den typischen Farben gehalten und stellen so eine Verbindung zur olympischen Vergangenheit her.


Günther Eckert’s design for the hall of residence on Munich’s Oberwiesenfeld completed in the late 1960s was radical: a huge residential block made of precast concrete elements, 801 student apartments reaching a height of 55 metres. The refurbishment performed by knerer und lang Architekten forty years later has been equally radical: they have fitted a completely new skin around the building, which is, like the other structures in Munich’s Olympic village, part of a listed estate.

The hall of residence consists of two blocks that are separated by a fire wall with a total of 15 full storeys and a further four levels in a stepped arrangement on top. The large amount of flexibility in the interior has enabled the architects, who were commissioned to refurbish the building in 2009, to update the layouts whilst preserving original features. The aim of the refurbishment was not only to enlarge the individual units. The most significant aspects that triggered the work were the high energy demand of the former housing block, the condition of the original building services and the need to improve fire protection facilities. It did not take long to realise that the building required a new exterior finish. This decision opened up the opportunity to incorporate the space of the recessed balconies into the floor area of the apartments increasing them by three square metres to a total of eighteen each.

The individual levels are highlighted with large letters on an Olympic blue-coloured background as a memento of Otl Aicher’s typography. The new guidance system, which was developed by the graphic art studio Stauss Grillmeier, and the interior fit-out are also kept in the typical colours, thus providing a link back to the Olympic past.


Bauzeit: 1969-1971 / Umbau: 2010-2012
Architekten: Günther Eckert, München
Umbau: knerer und lang Architekten, Dresden
Bauherr: Studentenwerk München,
Anstalt des öffentlichen Rechts
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

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