Baukulturführer 63

Stadtmuseum, Schwabach

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 32 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2012

ISBN: 978-3-943242-09-6

Preis: 3,50 €

Anzahl:

Gelungene Museumsbauten werden oft als ikonische architektonische Solitäre gefeiert. Der Erweiterungsbau des Stadtmuseums in Schwabach ist ein Paradebeispiel dafür, dass dies nicht zwangsläufig mit aufwändiger Architektursprache verbunden sein muss. Mit ihrem sensiblen Eingriff haben die Planer gezeigt, dass Architektur ein Katalysator für eine nachhaltige Stadtentwicklung sein kann, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Sie haben das bereits als Stadtmuseum genutzte Kasernengebäude in seiner historischen Identität erhalten und zum neu angelegten Park hin geöffnet.

Der ehemals unauffällige Eingang des Gebäudes wurde von der West- auf die Ostseite verlegt und um einen Eingangspavillon erweitert. Dessen Sichtbetonfassade schirmt das zur Parklandschaft hin vollverglaste Foyer, das Platz für Café, Shop und Empfangsbereich bietet, vom nördlich gelegenen Kreisverkehr mit Anlieferungszone und Bushaltestelle ab. Der zentrale Hof mit seinem windgeschützten Holzdeck, um den der Neubau angeordnet wurde, ist der zentrale Knotenpunkt innerhalb des Museumsgeländes.

Die Hauptaufgabe des Museums ist die Ausstellung der Industriekultur der Region Schwabach, insbesondere der metallverarbeitenden Industrie. Indem die Architekten die Rohputzmaterialien sichtbar belassen haben, haben sie diese Idee im Gebäude kommuniziert. Der Zugangsturm wurde, in Erinnerung an die alten Industrieanlagen, mit Cortenstahl verkleidet. Während er von Norden her als glatte Abschirmung wahrgenommen wird, öffnet er sich im Inneren und zum zentralen Innenhof hin mit einer leichten, transparenten Fassade. Der Turm erschließt nicht nur die drei Obergeschosse, sondern fungiert auf jeder Ebene als Bezugspunkt im gesamten Museumsrundgang und schafft visuelle Verbindungen zwischen den einzelnen Ausstellungszonen.


Successful museum buildings are often celebrated as iconic architectural solitaires. The extension to the town museum in Schwabach is a perfect example for the fact that this does not necessarily have to be associated with elaborate architectural language. With their sensitive intervention, the planners have shown that architecture can be a catalyst for sustainable urban development without pushing to the fore. They have retained the barrack building, which was already being used as a town museum, with its historic identity and opened it up to the newly laid out park.

The former inconspicuous entrance to the building has been moved from the west to the east side and extended by an entrance pavilion. Its fair-faced concrete facade shields the fully-glazed foyer, which faces the parkland and provides space for a café, shop and reception area, from the roundabout in the north with a delivery zone and bus stop. The central courtyard with its wind protected timber deck, around which the new building has been arranged, is the central node within the museum grounds.

The museum’s main task is to exhibit the industrial heritage of the Schwabach region, in particular the metalworking industry. By leaving the roughcast materials visible, the architects have communicated this idea in the building. The access tower has been, in remembrance of the old industrial plants, cladded with corten steel. Whereas it is perceived as a smooth shield from the north, it opens up in the interior and to the central courtyard with a light, transparent facade. The tower does not only provide access to the three upper storeys, but functions as a reference point on each level throughout the museum tour and creates visual links between the individual exhibition zones.


Bauzeit: 2007 bis 2009
Architekten: Niederwöhrmeier + Kief, Nürnberg
Bauherr: Stadt Schwabach, vertreten durch Oberbürgermeister Matthias Thürauf
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

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