Baukulturführer 30

Wohnanlage an den Pegnitzauen, Nürnberg

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 32 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2006

ISBN: 978-3-936721-80-5

Preis: 3,50 €

Anzahl:

Die vorhandene und intakte Struktur eines ehemaligen Tuberkulose-Sanatoriums, erbaut 1929 vom Architekten Otto Ernst Schweizer (1890-1965), diente als Ausgangspunkt für ein beispielhaftes Wohnbauprojekt. Durch behutsame Umbauten und sinnvolle Ergänzungen wurde das ehemalige Sanatorium in zwei zeitgemäße Wohnhäuser umgewandelt und gleichzeitig das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederhergestellt und rekonstruiert.

Das ruhige, ehemals zugewachsene Gelände am Rande eines Nürnberger Naherholungsgebietes wurde nicht komplett gerodet, sondern nach ökologischen Kriterien ausgelichtet. Alter Baumbestand umgibt die rechteckigen Neubauten, die im Herbst 2004 fertig gestellt wurden. Ohne die Gliederung von Zäunen reihen sich die fünf Stadtvillen neben den sanierten Altbauten und locker entlang der Erschließungsstraße auf, um die Großzügigkeit des Ensembles zu betonen und den Bewohnern Raum für Privatsphäre zu geben.

Während sich das städtebauliche Konzept der Anlage durch einen Dialog zwischen Transparenz und Intimität auszeichnet, zeichnen sich die Gebäude trotz einiger individueller Variationen durch ihr homogenes Erscheinungsbild aus. Diese gemeinsame Architektursprache basiert auf einer identischen Konstruktion. Die nahezu geschlossenen Fassaden der Nordwände sind in Sichtbeton ausgeführt, als Skelett der Gebäude dienen vorgefertigte Stahlbetonsegmente. Dies ermöglicht eine größere Freiheit bei der Entwicklung der Grundrisse - von der Ordnung und Großzügigkeit der Räume bis hin zu den Raumgrößen. Gleiches gilt für die anderen drei Fassaden der Gebäude, die nach Westen und Süden hin großzügige Öffnungen aufweisen.

Als Beispiel für zeitgemäßes Bauen mit außergewöhnlicher Wohnqualität wurde diese Wohnanlage von einer prominenten Jury mit dem Architekturpreis der Stadt Nürnberg 2004 ausgezeichnet.


The existing and intact structure of a former tuberculosis sanatorium, built in 1929 by architect Otto Ernst Schweizer (1890-1965), served as the starting point of an exemplary residential building project. Through careful modifications and sensible additions, the former sanatorium was converted into two contemporary apartment blocks, while simultaneously recovering and reconstructing the structure’s original appearance.

The quiet, previously overgrown site on the fringe of one of Nuremberg’s recreational areas was not completely cleared, but thinned out according to ecological criteria. Old trees surround the rectangular new buildings, which were completed in the fall of 2004. Without the division of fences, the five city mansions are lined up next to the renovated old buildings and loosely located along the access road in order to emphasise the spaciousness of the ensemble and to allow inhabitants space for privacy.

While the urban development concept of the complex distinguishes itself through a dialogue between transparency and intimacy, the buildings stand out with their homogenous appearance despite some individual variation. This shared architectural language is based on an identical construction. The almost closed façades of the northern walls are made of exposed concrete, and pre-fabricated reinforced concrete segments serve as the buildings’ skeletons. This allows for greater freedom in the development of the floor plans – from the  order and spaciousness of the rooms to the room sizes. The same is true of the buildings’ other three façades, which feature spacious openings facing westwards and southwards.

As an example of contemporary building that provides exceptional quality of living, this residential complex was awarded the 2004 architectural prize of Nuremberg by a prominent jury.


Architekten: att architekten, Nürnberg 
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

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