Baukulturführer 19

Wohn- und Geschäftshaus Westgarten, Frankfurt am Main

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 24 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2005

ISBN: 978-3-936721-69-0

Preis: 3,00 €

Anzahl:

Mit Ausnahme einer Siedlung, die für die städtische Wohnungsbaugesellschaft gebaut wurde, stellt der "Westgarten" das erste große Wohnbauprojekt von Stefan Forster in seiner Heimatstadt Frankfurt dar. Unter den neu entstandenen Wohnbauten in der Mainmetropole hat der Westgarten eine besondere Bedeutung. Das Gebäude nimmt im Erdgeschoss die gesamte Fläche des Grundstücks ein, beherbergt einen Supermarkt und drei weitere Geschäfte und sichert damit die grundlegende, lokale Einzelhandelsinfrastruktur des neuen Stadtteils Westhaven. Im ersten Obergeschoss bietet das Gebäude den Bewohnern zudem eine gemeinsame Grünfläche - einen Garten mit Wasserspiel - nach dem das Gebäude benannt ist. Darüber hinaus ist der Westgarten außergewöhnlich in seinem Erscheinungsbild. Sein starkes, kühles und distinguiertes Erscheinungsbild erinnert an die noblen Residenzen mediterraner Städte und bezieht gleichzeitig Qualitäten aus der konkreten, lokalen Umgebung, in der er steht.

Es gibt charakteristische Parallelen zur Verwendung von Formelementen, die in den späten 1920er und 1930er Jahren üblich waren. Die straßenseitige Fassade ist mit Klinkern verkleidet, die in einem ungleichmäßigen Profil angeordnet sind und so ein wunderbares Licht- und Schattenspiel ergeben. Helle Gesimse betonen die Horizontalität des Gebäudes und bilden einen harmonischen Kontrast zu den braunen Klinkern.

Alle Maximen Forsters - Urbanität mit einer klar definierten, öffentlichen Erdgeschosszone; ein geometrisch präziser, klar strukturierter "Baukörper"; eine echte Großzügigkeit der Wohnungen und ihre abgeschirmten, "umgekehrten" Balkone - sind im Westgarten perfekt umgesetzt.


With the exception of an estate built for the city council’s housing association, the “Westgarten” represents Stefan Forster’s first major housing project in his home town Frankfurt. Among the recently established residential buildings in the capital on the Main River, the Westgarten has special significance. The building’s ground floor covers the complete area of the site, containing a supermarket and three other stores, and thus securing the basic, local retail infrastructure of the new suburb of Westhaven. On the first floor, the building also provides residents with a shared green space – a garden with a water feature – after which the building is named. Furthermore, the Westgarten is exceptional in its appearance. Breaking the rules in a positive way, its strong, cool and distinguished look resembles the noble residences of Mediterranean cities, while also deriving qualities from the concrete, local environment where it is situated.

There are characteristic parallels to the use of formal elements common in the late 1920s and 1930s. The street-facing façade is covered in clinker bricks, which have been arranged in an uneven profile, thus providing a marvellous play of lights and shadows. Light-coloured ledges emphasize the horizontal nature of the building and create a harmonious contrast to the brown clinker.

All of Forster’s maxims – urbanity with a clearly defined, public ground floor zone; a geometrically precise, clearly structured “build”; a real spaciousness of the apartments and their shielded, “inverted” balconies – are all perfectly embodied in the Westgarten.


Bauzeit: 2004 – 2005
Architekt: Stefan Forster, Frankfurt am Main
Bauherr: Grundstücksgesellschaft Westgarten, Baufeld 16 GbR
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

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