Baukulturführer 106

Schusterbauerhaus, München Alt-Riem

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 32 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2016

ISBN: 978-3-943242-65-2

Preis: 4,00 €

Anzahl:

Der Bauherr Stefan F. Höglmaier hatte das richtige Gespür, als er das baufällige Grundstück mit dem denkmalgeschützten Schusterbauerhaus kaufte, das seit Jahren niemand mehr zu sanieren gewagt hatte. Höglmaiers Mut zum Risiko beruhte auf einer Vision: das kulturelle Erbe zu retten, um die Werte des häuslichen Lebens wiederzuentdecken, denn die Prinzipien, die im heutigen Mietwohnungsbau als unumstößlich gelten, lassen sich auf das von dem Münchner Architekten Peter Haimerl geplante umgebaute Bauernhaus nicht anwenden. Nach Normen und Vorschriften ist jeder Raum entweder zu niedrig, zu hoch, zu hell, zu dunkel oder zu schief - aber dennoch alles in menschlichem Maßstab gebaut.
Ausgangspunkt für die Ausführung der geometrischen Abstraktionen an der bestehenden Bausubstanz war der ehemals offene Bereich der raumhohen Scheune. Peter Haimerl nutzte eine alte Schnittzeichnung, um das um 45 Grad geneigte Satteldach zu einem Quadrat zu erweitern, das auf einer seiner Ecken stand. Ausgehend von diesem Quadrat entwickelte er dann gemeinsam mit dem Bauherrn die Raumaufteilung und schuf zwei miteinander verbundene Einheiten. Das Ergebnis ist ein sehr persönliches Konzept, das erstaunlich gut funktioniert; vor allem aber ist es ein Manifest gegen die Mittelmäßigkeit.


The client Stefan F. Höglmaier had the right intuition when he purchased the dilapidated property with the listed farmhouse, Schusterbauerhaus, that nobody had dared refurbish for years. Höglmaier’s courage to take the risk was based on a vision: salvage the cultural heritage to rediscover the values of home life, simply because the principles that are thought to be indisputable in today’s rental housing cannot be applied to the converted farmhouse planned by the Munich-based architect Peter Haimerl. According to standards and regulations, each room is either too low, too high, too light, too dark or too lopsided – but, nevertheless, all built to a human scale.
The starting point for performing the geometric abstractions to the existing building fabric was in the formerly open area of the full-height barn. Peter Haimerl used an old sectional drawing to extend the 45-degree-inclined saddle roof to a square stood on one of its corners. Then, based on the square, he developed the layout of rooms together with the client and created two interconnected units. The result is a very personal concept, which works surprisingly well; more than anything else though, it is a manifesto against mediocrity.


Bauzeit: November 2013 bis Oktober 2015
Architekten: PETER HAIMERL . ARCHITEKTUR, München
Bauherr: Euroboden GmbH, Stefan F. Höglmaier, Grünwald
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

vorheriges Projekt
nächstes Projekt