Baukulturführer 08

Aussegnungshalle, München-Riem

Format: 11,5 x 16,5 cm

Umfang: 32 Seiten, geheftet

Erscheinung: 2005

ISBN: 978-3-936721-57-7

Preis: 3,50 €

Anzahl:

Mit der Entwicklung des neuen Stadt- und Messezentrums "Messestadt Riem" und dem Bau von Wohnungen für weitere 16.000 Menschen wurde auch die Erweiterung des alten Stadtfriedhofs von Riem notwendig. Gegenüber dem bereits bestehenden Friedhof wurden weitere 5.600 Grabstellen angelegt und in eine neue Parklandschaft integriert. Inmitten der fließenden, organisch anmutenden Parklandschaft bilden die neuen Friedhofsgebäude ein streng gegliedertes Ensemble mit einer starken, skulpturalen Präsenz.

Das offene Haupttor markiert die zentrale Achse zum Friedhof und führt die Besucher über den zentralen Hof unter dem Schutz eines majestätischen Betondaches senkrecht zu dieser Achse. Darunter befindet sich in geschützter Lage die Friedhofskapelle - ein glatter, kubischer Bau aus Eichenholz, der das Zentrum der gesamten Anlage bildet. Von außen wird sie von einer rauen Steinmauer durchbrochen, die die Basis für die hölzernen Innenwände des Gebäudes bildet.

Es wurden nur wenige, kühne Materialien verwendet: Beton, Naturstein, Eiche und Corten-Stahl. Die Patina, mit der diese Materialien im Laufe der Zeit überzogen werden, ist integraler Bestandteil des künstlerischen Konzepts der Anlage.

Das 13 Hektar große Areal des Friedhofs gliedert sich in vier Hochfriedhöfe, die durch bepflanzte Böschungen und raue Steinmauern voneinander getrennt sind und wie Inseln in der umgebenden Wiese schweben. Von außen sieht der Friedhof wie ein Park aus: Mit seinen blühenden, natürlichen Wildblumenwiesen und einzelnen Obstbäumen umhüllt die Landschaft die Inseln der Toten.


With the development of the new town and exhibition centre “Messestadt Riem” and the construction of flats for an additional 16,000 people, the extension of the old town cemetery of Riem also became necessary. Opposite the already existing cemetery, another 5,600 burial plots were established and integrated into a new park landscape. Amidst the flowing, organic feel of the parkland, the new cemetery buildings form a strictly arranged ensemble with a strong, sculptural presence.

The open main gate marks the central axis pointing towards the cemetery and leads visitors across the central courtyard under the cover of a majestic concrete roof facing this axis vertically. Placed in a sheltered position underneath is the cemetery chapel – a smooth, cubic construction made of oak that forms the centre of the whole complex. A rough stone-wall breaks through it from the outside, and forms the base for the wooden interior walls of the building.

Only a few, bold materials were used: concrete, natural stone, oak, and Corten-steel. The patina, which these materials become coated with over time, is integral to the artistic conception of the complex.

The 13-hectare area of the cemetery is subdivided into four elevated graveyards, separated from each other through planted embankments and rough stone-walls, and floating like islands in the surrounding grasslands. From the outside, the cemetery looks like a park: With its blooming, natural wildflower grounds and individual fruit trees, the landscape envelops the islands of the dead.


Bauzeit: 04/1999 – 10/2000
Architekten: Prof. Andreas Meck (meck architekten)
und Stephan Köppel (Architekt), München
Freiraumplanung: Landschaftsarchitekten Axel
und Ursula Hochrein, Waldkraiburg
Bauherr: Landeshauptstadt München vertreten
MRG Maßnahmeträger München - Riem GmbH
Herausgeberin: Nicolette Baumeister, München / Berlin
Verlag: Büro Wilhelm. Verlag, Amberg

Mit englischer Zusammenfassung

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