Das in Lebensqualität und Architektur so liebenswerte Viertel westlich der Nürnberger Altstadt teilte mit dieser Höhen und Tiefen der Geschichte. Das bedeutet insofern ungewöhnlich viel, als Nürnberg in der Zeit um 1500 mit an der Spitze der europäischen Kultur stand – nicht zufällig konnte Johannes Cochläus in seiner 1512 verfaßten „Brevis Germaniae Descriptio“ die Stadt als Zentrum Deutschlands und Europas erklären. Knapp fünfhundert Jahre später zahlte das Sankt-Johannis-Viertel mit Menschenleben und vielen seiner besten Steinen den eigenen Part am Untergang Altnürnbergs. Dabei ging das alte Heilig-Kreuz-Pilgerspital an der Johannisstraße unwiederbringlich verloren – der schmerzlichste materielle Verlust dieses Stadtteils.

… Welch ein großes Glück, dass hier noch so viel Altes und Bedeutendes erhalten blieb. Und welch ein Glück auch, daß Dank Bürgerengagement Objekte vor dem Abbruch gerettet wurden, die sonst Opfer von Gleichgültigkeit und Unkenntnis geworden wären.

… Über die Bedeutung von Einzelbauten in Nürnberg-Sankt-Johannis solle dieses Buchberichten. Die Auswahl der von Pablo de La Riestra erstellten Zeichnungen wurde zusammen mit dem Bürgerverein St. Johannis – Schniegling – Wetzendorf getroffen und versucht, wenn auch nicht erschöpfend, Bedeutendes aber auch einfach Charakteristisches zu präsentieren.

(Auszug aus: "Ein Wort zu Sankt Johannis von Pablo de la Riestra")

Zeichnungen von Pablo de la Riestra
Texte von Roland Cantzler und Pablo de la Riestra