"Aller Anfang ist schwer. Acht wesentliche Projekte, die wir in den letzten zwölf Jahren geplant haben, wurden von der Fotojounalistin Julia Knop in den vergangenen Monaten dokumentiert. Ihr Blick auf die Menschen, die in diesen Gebäuden leben und arbeiten, bereichert die Wahrnehmung unserer Bauprojekte um eine ungewöhnliche, fast intime Komponente. Oberflächen und Details treten in den Hindergrund, die Potenziale der halböffentlichen Bereiche in den Vordergrund. Die Fotos manifestierten einen Kern unserer Arbeiten, der in der konventionellen Architekturfotografie kaum dargestellt wird. ..."

bogevischs buero wurde 1996 von den Architekten Ritz Ritzer und Rainer Hofmann in München gegründet. Die ungewöhnlichen Erfolggeschichte des inzwischen auf etwa 30 Architektinnen und Architekten angewachsenen Büros begann mit dem Wettbewerbserfolg für ein Bürohochhaus in Stuttgart. Mit dem daraus resultierenden Realisierungsauftrag war der Anlass für die Bürogründung gegeben. In den folgenden Jahren profilierten sich die Architekten mit Projekten auf allen Maßstabsebenen: Neben städtebaulichen Planungen entstanden Gewerbe- und Wohnbauten, denen ein enger ortspezifischer Bezug, individuelle Entwurfsansätze und hohe Detailqualität gemeinsam sind. Trotz der allen Projekten zu Grunde liegenden Minimalbudgets, ist es Ritz Ritzer und Rainer Hofmann gelungen, die Räume zwischen dem Innen und dem Außen, dem Privaten und dem öffentlichen Raum in besonderer Weise als Taktgeber für die weitere Entwicklung der umgebenden Quartiere aufzuwerten. Nach dem Bau des inzwischen mehrfach ausgezeichneten Studentenwohnheims am Felsennelkenanger in München war die Rekonstruktion der Studentenbungalows im Olympischen Dorf in Arbeitsgemeinschaft mit dem Architekten Werner Wirsing als Urheber der Bungalows ein weiterer Höhepunkt in der Entwicklung des Büros. Dieses und sieben weitere wesentliche Projekte, die in den letzten 12 Jahren realisiert wurden, dokumentierte die Fotojournalistin Julia Knop in den vergangenen Monaten fotografisch. Die großformatigen Motive bilden die Basis für eine Ausstellung, die im September 2012 in der Architekturgalerie in Berlin eröffnet wurde sowie für eine zeitgleich erscheinende Publikation. Julia Knops Blick auf die Menschen, die Bewohner und Besucher der Projekte, bereichern die Wahrnehmung der Bauprojekte um eine ungewöhnliche, teils sehr persönliche Komponente. Interviews, kurze Kommentare und Projektbeschreibungen ergänzen die Fotos und zeigen nachdrücklich, das aus dem anfangs in erster Linie Büro mit dem sonderbaren Namen (bis heute bleibt Mr. B. inkognito und hält die Architekturwerkstatt offen für weiter reichende Allianzen) ein starkes Team mit einer ganzen Reihe von engagierten Mitstreitern geworden ist sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Bauherrenseite. Ritz Ritzer und Rainer Hofmann haben gelernt, ihre individuellen Stärken gezielt einzusetzen, sich gegenseitig zu hinterfragen, zu kritisieren, zu streiten und zu respektieren. Die dokumentierten Beispiele in dem Buch bogevischs buero live zeigen, wie fruchtbar und erfolgreich dieser Weg war und machen Hoffnung auf das, was kommt! (Nicolette Baumeister)